Manifest

Die Geschichte des Menschen ist die Geschichte der Inspiration.

 

Am Anfang war die Inspiration und die Inspiration kam zum Menschen.

Inspirierende Bildung ist die Grundlage des Wohlstands unserer Zivilgesellschaften und Kulturen.

Der Rohstoff des digitalen Internetzeitalters ist Wissen.

Daraus wächst Wohlstand und Friede in einer Wissensgesellschaft und -ökonomie.

Und die Schlüssel zur Weitergabe von Bildung sind Bücher.

Warum gerade Bücher?

Bücher sind ein Symbol, ein sehr starkes Symbol. Für Weitergabe von Wissen, Geschichten, Kultur. Von dem, was wir sind. Und mehr noch als nur Weitergabe und Zugang sind sie eine Quelle der Inspiration.

Sie verkörpern lebendige Inspiration. Darum geht es letztendlich.

Es geht um Inspiration!

 

Auch im Zeitalter der Digitalisierung bleibt das Buch in seiner Vielfalt erhalten. Es wird durch die mediale Breite nicht verschwinden. Im Gegenteil neue Formen wie eBooks und Hörbücher stärken seine Bedeutung als Autorenwerk.

Dieser Wandel stellt eine Aufforderung und Herausforderung für alle Beteiligten dar.

Dieser Wandel bedeutet einen enormen Entwicklungssprung auf eine neue Ebene von Bildung. Sowohl technologisch als auch ökonomisch befinden wir uns mitten in einer Revolution.

Ähnlich wie Gutenbergs Buchdruck eine Branche revolutionierte, ist die Digitalisierung dabei, einen ganzen Markt auf den Kopf zu stellen. Ein Markt der über Jahre etabliert und gesichert schien, kommt auf einmal in ungewohnte Turbulenzen.

Doch statt sich zu bewegen und den Herausforderungen dieses Wandels eine positive und progressive Antwort zu geben, stellt sich Deutschland in einer unheiligen Allianz mit einigen wenigen Ländern gegen diesen Wandel und verhindert so gerade nicht die Krise.

Im Gegenteil, das protektionistische Verhalten ist eine Bremse für eine notwendige Entwicklung und Veränderung.

Aber der Markt für Bücher befindet sich mitten in einer historischen Revolution und die alteingesessenen Marktteilnehmer sind ratlos über die Zukunft des eigenen Marktes und bilden reaktionäre Verteidigungswälle um Ihre Pfründe.

Es fehlen unternehmerische Ideen und Konzepte, um dem Kulturgut Buch eine Zukunft im Markt, statt einer zweifelhaften Sonderstellung am Rande, zu geben.

 

Was läuft falsch im Markt?

Zwingende Preisbindung und spezialisierte Gerätschaften sind unmoralisch und falsch!

Sie sind unzeitgemäß, repressiv und verhindern die Zukunft des Buchs.

Sie sind:

nicht gut für Autoren - nicht gut für Bücherfans - nicht gut für Verleger.

Sie sind schlecht für die Menschen!

 

Digitalisierung ja – Gerätezwang nein!

Ökonomische Verwertung ja – Preiszwänge nein!

 

Sie dienen lediglich noch den Profiteuren überlebter Strukturen, die längst ihren ursprünglichen Sinn verloren haben und nur noch künstlich am Leben erhalten werden.

Sie sind Protektion statt Progression.

 

 

1. Die Buchpreisbindung

 

Als die EU die gängige Praxis der Preisbindung in Deutschland bemängelte, wurde nicht etwa über deren Sinn und Alternativen nachgedacht. Nein, es wurde ein Gesetz daraus geschmiedet.

Aber schauen wir uns die Argumente für diese Praxis doch einfach näher an. Immerhin gibt man ja vor für uns Freunde und Gestalter der Bücher etwas Positives getan zu haben.

 

Zugrunde liegt hier die Begründung zum Gesetzentwurf vom 3.6.2002.

 

„Ziel ist es, einen leistungsfähigen Markt für Verlagserzeugnisse in Deutschland

zu sichern und deren Rolle als Kulturgut und Kulturmedium zu fördern.“

-          Ein echter Markt wird ja gerade dadurch verhindert! Wenn Markt auch Vielfalt der Teilnehmer bedeutet, dann muss von einem Versagen der Preisbindung gesprochen werden, das jetzt schon offensichtlich ist, da der Markt zunehmend von einigen wenigen Teilnehmern dominiert wird. Ein leistungsfähiger Markt wird durch Preisdiktat und Protektionismus nicht gesichert, sondern verhindert!

-          Wer hat eigentlich das größte Interesse an dieser Preisbindung? Es sind wohl am ehesten die großen Marktteilnehmer, die Vereinheitlichung aufgrund Ihrer Größe bevorzugen und durch gesicherte Margen quasi eine Gewinngarantie erhalten und damit gerade die Mittel, um Markt und Vielfalt zu verhindern!

-          War dieses Argument ursprünglich in einer Mangelwirtschaft, mit dem Anliegen, einen funktionierenden Einzelhandel als Verteiler aufzubauen, ganz richtig, verkehrt es sich in der heutigen Überflusswirtschaft mit Nachfragemarkt ins gerade Gegenteil.

-          Wieso funktioniert in anderen Ländern ein Buchmarkt auch ohne Protektion?

-          Was kennzeichnet denn genau „leistungsfähig“? Es fehlen hier jeder konkrete Maßstab und Vergleichbarkeit.

-          Was ist mit all den anderen Medien?

-          Das Argument Schutz des Kulturguts ist eine vorgeschobene Scheinbegründung ohne jede Grundlage. Es appelliert lediglich an unsere Verbundenheit und blendet unseren Verstand.

 

Alternativen

Keine“

 

-          Das hieße, man hat keine andere Wahl. Das ist entweder arm oder zwanghaft.

-          Mindestens eine gibt es in jedem Fall: die Aufhebung.

 

„Es sind keine negativen Auswirkungen auf Einzelpreise und das gesamtwirtschaftliche Preisniveau zu erwarten.“

-         Eine kühne Behauptung angesichts sog. fehlender Alternativen.

-         Indirekt sind sie schon da, die negativen Auswirkungen, durch künstlich  hochgehaltene Preise nämlich.

 

„Das Gesetz dient dem Schutz des Kulturgutes Buch. Die Festsetzung verbindlicher Preise beim Verkauf an Letztabnehmer sichert den Erhalt eines breiten Buchangebots. Das Gesetz gewährleistet zugleich, dass dieses Angebot für eine breite Öffentlichkeit zugänglich ist, indem es die Existenz einer großen Zahl von Verkaufsstellen fördert.“

-       Die Logik der Argumentationskette Schutz Kulturgut – breites Angebot – breiter Zugang bleibt ein Geheimnis der Lobbyisten und Juristen. Es fehlt jeder Zusammenhang und Plausibilität.

-       Ein fast schon amüsantes Argument, schließlich gibt es in vielen anderen Branchen auch eine sog. „unverb. Preisempfehlung“.

-       Interessant auch, dass nur die „Letztabnehmer“ an die Kette gelegt werden.

-       Vollkommen überlebt, hier werden nur die Pfründe und Margen einiger Weniger gesetzlich zementiert.

-       Dem Schutz und dem Zugang für alle dienen vielmehr die Bibliotheken.

-       Diese steuerfinanzierten Bibliotheken stehen jedoch dem Verdienst der Autoren und kleinen Verlage und deren Existenzsicherung glatt entgegen.

-      Eine anachronistische Betrachtung aus reiner Angebotsperspektive ist noch keine sinnvolle Argumentation. Wir befinden uns längst in einem Nachfragemarkt mit anderen Herausforderungen.

-       Angesichts von Bibliotheken, Online Händlern, wachsender Internationalisierung, Buchclubs und dem Markt für Gebrauchtbücher und Remittenten kann nicht von einer zugkräftigen Argumentation im Bürgersinne die Rede sein. Sie führen die Absurdität dieser Begründungen plastisch vor Augen.

 

 

Soweit der Gesetzestext. In der Begründung wird das Ganze dann auf die Spitze getrieben.

 

„Das Gesetz zur Regelung der Preisbindung bei Verlagserzeugnissen ist außerdem eine Maßnahme zur Förderung kultureller und sprachlicher Vielfalt und zum Schutz des Pluralismus...“

-          Eine kühne bis absurde Behauptung, die jeder Grundlage entbehrt

-          Wo soll da der Zusammenhang liegen?

-          Wenn das stimmen würde, wären auch andere Märkte (streng genommen fast alle)  betroffen und Planwirtschaft der einzig vernünftige Ausweg.

 

„Das Buch und der Buchdruck haben einen herausragenden Beitrag zum heutigen Stand der Kultur in unserer Gesellschaft geleistet.“

-      Bravo! Das ist mal eine Erkenntnis!

Übrigens nicht nur zur „Kultur“, auch zur Wirtschaft, was in diesem Zusammenhang gern zuerst künstlich abgetrennt und dann abgewertet wird.

 

„Die Preisbindung für Bücher im deutschsprachigen Kulturraum trägt entscheidend dazu bei,...“

-      Es war einmal!

 

„...dass

1. eine große Vielfalt und Zahl von Titeln lieferbar ist,“

-      Eine absurde Behauptung ohne Beleg und Zusammenhang.

 

„2. kulturell wertvolle Bücher verlegt werden, die nicht von vorneherein eine große Auflage erwarten lassen.“

-          Eine erzielbare Höhe eines Preises hat nichts mit einer Preisbindung zu tun, sonst dürfte es für Luxusgüter gar keinen Markt geben.

 

„3. Bücher überall zu gleichen Preisen erhältlich sind.“

-          Angesichts von steuerfinanzierten Bibliotheken, einem riesigen Markt für gebrauchte Bücher und Remittenten, Sonderauflagen und Buchclubs ist das lächerlich und fast satirisch.

 

„4. die Versorgung mit Büchern nicht nur in urbanen Zentren, sondern in der gesamten Fläche durch eine hohe Dichte breit sortierter Buchhandlungen gewährleistet ist“

-          Das wird schon seit geraumer Zeit und stetig mehr durch die Online- und Versandhändler vollständig als Anachronismus entlarvt.

 

„5. eine Fülle von kleinen und mittleren Verlagen besteht, die wiederum einer Vielzahl deutscher Autoren die Veröffentlichung ihrer Werke ermöglicht.“

-          Gar manchem Autor dürfte es angesichts solch wohlfeiler Worte die Tränen in die Augen treiben

-          Mit Blick auf den Katzenjammer der (insbesondere kleinen) Verlagen und der Autoren und den Möglichkeiten heute zu publizieren wird das Ganze hier vollends zur Lachnummer.

 

Angesichts solcher Peinlichkeiten, die uns allen Ernstes als Argument verkauft werden, ist man hin- und hergerissen zwischen schamvollem Schweigen und lautem Auflachen. Wenn da nicht die Macht des Gesetzes wäre und uns täglich begleitet und den entscheidenden Schritt in die Zukunft künstlich verzögert und so statt einer Entwicklung eher die Katastrophe, die sie zu vermeiden vorgibt, heraufbeschwört!

Soweit man hier also wohlwollend von Begründungen und Argumenten überhaupt zu sprechen wagt, muss man doch sehen, dass dies samt und sonders Gründe aus einem längst vergangenen Jahrhundert sind! Im Zeitalter vollendeter Industrialisierung und durchgreifender digitaler Revolution widerlegen sich diese Scheinargumente selbst!

 

Die wahren Profiteure dieser Gesetzgebung sind keineswegs die erwähnten zahlreichen Verkaufsstellen, sondern die wenigen großen Ketten und Großverlage, die mit Ihrer Marktmacht ihre beherrschende Stellung untermauern.

Sie sind die wahre Bedrohung einer „Vielfalt im Markt!“

Die vielen kleinen Einzelhändler verschwinden zusehends aufgrund des Marktdrucks durch die großen Ketten und den Online-Versand (einiger weniger Großer). Mit der Preisbindung hat dies gar nichts zu tun. Im Gegenteil, dadurch wird dieser Prozess sogar verstärkt. Denn mit komfortablen Margen lassen sich entsprechende Budgets sehr viel leichter kalkulieren und wirksam einsetzen.

Von Markt und Wettbewerb im Sinne von Vielfalt, Qualität und Gemeinsinn kann hier überhaupt keine Rede sein!

 

Und was ist mit den Studien aus der Schweiz und Großbritannien?

Wurde hier nicht praktisch der Vorteil der Preisbindung und der Nachteil einer aufgehobenen bewiesen?

Die isolierte Betrachtung eines Einzelmarktes bzw. sogar nur eines regionalen Teilmarktes wie in der Schweiz sagt etwas über den Zustand eines Marktes im Wandel, aber  nichts über eine Antwort auf die digitale Herausforderung. Die einseitige Betrachtung unter dem Aspekt Preisbindung täuscht vollkommen über die wahren Probleme des Buchmarktes und seiner Entwicklungschancen hinweg. Die Verdrängung kleiner Einzelhändler wird nicht durch die Preisbindung verhindert.

Durch den immer wieder beschworenen künstlichen Gegensatz zwischen Kulturgut Buch und ökonomischen Interessen wird geschickt davon abgelenkt, welch massive ökonomische Interessen mit der Preisbindung einhergehen!

Der künstliche Gegensatz wird so postuliert, als ob die Preisbindung nur gut für den Kulturgutaspekt und ein befreiter Buchmarkt nur schlecht wäre. Der Markt von vornherein als ein kulturfeindliches Monstrum und die kulturschaffenden Autoren und Unternehmer als arme, schutzbedürftige Wohlfahrtskreaturen.

Das bringt noch einen andere Gegensatz ebenso künstlich ins Spiel. So als ob es auch noch verschiedene Klassen von Büchern gäbe und die wirtschaftlich erfolgreichen Autoren per Definition zu einer Art „Pöbel“ erniedrigt werden und weniger gefragte Produkte und Bereiche ein höheres und besonders schützenswertes Gut, namentlich ein „Kulturgut“ seien.

Diese künstlichen Widersprüche nutzen ausgerechnet den Profiteuren und Lobbyisten der verkrusteten Strukturen für die Verstärkung ihrer massiven ökonomischen Interessen am meisten.

Die Scheinargumente lenken von der Ratlosigkeit über neue Wege der Buchvermarktung und der Wahrung eigener ökonomischer Interessen geschickt ab. Doch den kleineren Händlern und den Autoren nutzt das wenig, genauso wie den ungefragten Lesern und Bildungshungrigen in aller Welt.

 

Das Ganze ist ein Anachronismus!

Wie eine Mumie, der man versucht wieder Leben einzuhauchen, ist es nur eine Frage der Zeit bis die Mumie Preisbindung zu Staub zerfällt!

So bleibt uns einstweilen kaum etwas Anderes übrig als dagegen zu argumentieren und die Alternativen auszuarbeiten.

 

2. Die Lesegeräte

 

Mit den neuen Gerätschaften werden die ausschließende Wirkung und der Marktprotektionismus der Preisbindung im Prinzip auf die Spitze getrieben. Keineswegs stellt das einen echten Entwicklungssprung in Richtung Zukunft des Mediums Buch dar.

Dagegen spricht besonders die Kombination aus beidem.

Ein zusätzliches Gerät ist ausschließlich für einen bestimmten Handelskanal nutzbar. Es bringt zusätzliche Kosten und nur sehr geringen Zusatznutzen. Es muss mit großer Marktmacht und Aufwand in den Markt gedrückt werden.

Das vorgeschobene Nutzenargument der platzsparenden Portabilität darf getrost als Vorwand betrachtet werden, um den verführten Leser in die Falle  der Abhängigkeit von einer weiteren Gerätschaft zu locken und davon abzulenken, dass der geringe Nutzen die vielfältigen Nachteile bei Weitem nicht aufgewiegt:

-         Ein zusätzliches Gerät

-         Hohe Extrakosten für dieses neue Gerät

-         Ein Gerät nur für einen Zweck (statt sinnvolle Multifunktionalität wie bei einem PC)

-         An das Gerät gebundene Datei-Formate

-         Kein oder nur minimaler Preisvorteil der Bücher

-         Gescheiterte Versuche in jüngster Vergangenheit lassen vermuten, dass die neuen Geräte nur aufgrund der großen Marktmacht überhaupt in Erscheinung treten konnten

-         Durch den Konflikt zwischen Unhandlichkeit und dem Anspruch platzsparender Portabilität zerreibt sich diese Technologie im Konflikt zwischen wenigen Fans und dem Anspruch für die breite Masse echten Nutzen und Mehrwert zu bieten

-         Gesundheitliche Belastungen durch die Technologien sind ungeklärt

-         Unterschiedliche Größen, Formate und Hersteller sind hier kein bereichernder Wettbewerb, sondern weitere Beschränkungen

 

Fazit: Der Weg der Lesegeräte mag als Erscheinung erhalten bleiben, aber der Durchbruch zu einem neuen Zeitalter für Bücher ist nicht erkennbar und ein wirklich innovativer Kundennutzen darf bezweifelt werden.

Gerne wird der Vergleich zu anderen digitalen Innovationen wie Digitalkameras und MP3 Player bemüht, um dies 1 zu 1 auf den Buchmarkt zu übertragen. Doch im Gegensatz zu diesen Erfolgsstorys ist hier ein eindeutiger und widerspruchsfreier Kundennutzen nicht herausgearbeitet und die Breitenwirkung eher der Marktmacht der Protagonisten als der Innovationskraft eines Produktes oder eines Konzeptes zuzuschreiben.

Eine Antwort auf die Fragen aus dem Markt der Autoren, Verleger und Leser sieht man jedenfalls nicht.

 

Das sind die wirklichen Probleme des Buchmarktes im Wandel:

 

-      Die Vielzahl der unabhängigen Einzelhändler wird durch finanzstarke Konzernketten und die wenigen dominierenden Online Versender weiter abnehmen (trotz oder sogar gerade wegen der Preisbindung!)

-      Trotz rigider Auswahl der Verlage erzielen die meisten Autoren keine nennenswerten Einkünfte aus ihren Werken. Dadurch wird professionelles Arbeiten erschwert und ein Teufelskreis der laienhaften Zweitklassigkeit gefördert statt Alternativen zu entwickeln.

-      Die industriell ausgeprägte Fertigungs- und Wertschöpfungskette bewirkt heute eine unverhältnismäßige Aufteilung des Endpreises zu Ungunsten der geistigen Urheber und zu Lasten des Lesers. Das macht die Preise künstlich höher als sie sein müssten bei gleichzeitig geringster Chance auf Einkommen.

-      Trotz des künstlich hoch und stabil gehaltenen Preises vegetieren die meisten Verlage ökonomisch dahin. Immer in der vagen Hoffnung auf die „Cash-Cow“ eines Bestsellers, der dann den ganzen (kulturell wertvolleren?) Rest quersubventionieren soll und muss. Auch daran erkennbar, dass Banken einem angehenden Verlagsgründer ähnlich skeptisch wie einem Kneipier begegnen (obwohl doch angeblich diese Preisbindung hier für Vielfalt und Einkommenssicherheit sorgen soll).

All das verhindert bzw. löst weder die Preisbindung noch eine technische Pseudo-Innovation.

Die Profiteure sind einseitig die großen Konzernketten, Großhändler und Großverlage, deren Margen und Marktanteile damit gesichert werden.

Eine Bewahrung des Kulturgutes Buch wird dadurch eher verhindert!

Bewahrung kann nur in einer lebendigen Weiterentwicklung bestehen.

 

Die Bedeutung der Bibliotheken, des Internet-Versands, die Auswirkungen des Internets allgemein und die fortschreitende Internationalisierung werden mit bisheriger Praxis ausgeblendet statt integrierend aufgenommen.

Auf solcher Ignoranz wird keine Zukunft eines Kulturgutes gedeihen, es sei denn im Museum!

 

Wenn man über Buch spricht, muss man zu Buch auch die Autoren, die Verleger, Lektoren, Übersetzer, Grafiker und natürlich in erster Linie die Leser in aller Welt zählen.

Protektionistische Preisbindung und einengende Exklusivgerätschaften sind keine Lösung und behindern die Weiterentwicklung und den Schutz unseres geliebten und wertvollen Kulturgutes Buch.

 

Ein technischer Wandel im großen Stil, wie er im Moment durch die Digitalisierung im Gange ist, verlangt nach zukunftsweisenden Modellen und bejahenden Antworten.

Buchhandlungen im heutigen Sinn waren vor Gutenberg nicht denkbar. Genauso wurde der nächste Horizont digital überschritten, so dass heute praktisch beliebige Vervielfältigung und zeitgleiche Verbreitung in der ganzen Welt stattfinden könnte.

Neue ökonomische Antworten sind gefragt.

Ein Buch im digitalen Web-Zeitalter ist nicht mehr nur ein Druck. Es wird zum vielfältigen medialen Produkt, individuell, variabel und zugänglich für jeden.

 

Das Gebot der Stunde heißt:

 

Inspirierende Bildung für alle Menschen.

Digitale Weiterentwicklung des Kulturgutes Buch. 

 

 

Das Karlsruher Bücher Manifest
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